BMFTR und VDI TZ zu Gast an der Hochschule Zittau/Görlitz
Am 8. Juli 2025 besuchten Dr. Michael Weber (BMFTR) sowie Dr. Jochen Dreßen und Mario Farny (VDI TZ) die Hochschule Zittau/Görlitz. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Forschungsvorhaben LaNDER³ und PT Digital, aktuelle Fördermöglichkeiten für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sowie ein intensiver Austausch über die Sichtbarkeit und Rolle von HAWs in der Forschungslandschaft.
LaNDER³ und PT Digital überzeugen beim Fachbesuch an der HSZG
Einen anschaulichen Einblick in das Forschungs- und Transferprojekt LaNDER³ gab Partnerschaftssprecher Prof. Dr. Jens Weber. Im Anschluss konnten die Gäste das Lausitzer Naturfaserzentrum besichtigen, das zentrale Forschungstechnikum der Partnerschaft auf dem Campus Zittau.
LaNDER³ verbindet seit 2017 angewandte Forschung, Technologietransfer und regionale Entwicklung und hat sich seither als Motor für Strukturwandel und Bioökonomie in der Oberlausitz etabliert. Inzwischen ist ein starkes Netzwerk mit über 30 Unternehmen und Forschungseinrichtungen entstanden, das gemeinsam an praxisnahen Lösungen in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Materialinnovation und biobasierte Produkte arbeitet. 2023 wurde LaNDER³ als eines von nur fünf bundesweiten Vorzeigeprojekten in die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) begleitete Analyse zur Rolle der Kreislaufwirtschaft in der ländlichen Entwicklung aufgenommen. Zusätzlich ist die Initiative auf der interaktiven Landkarte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) als industrielle Beispielregion gelistet.
Die Gäste zeigten sich beeindruckt vom konkreten Anwendungsbezug und der regionalen Strahlkraft des Projekts, insbesondere mit Blick auf die Entwicklung neuer Fertigungsprozesse in enger Kooperation mit der Wirtschaft – die im Rahmen des Rundgangs praxisnah demonstriert wurden. LaNDER³ trägt damit sichtbar zur Profilbildung der HSZG, zur regionalen Wertschöpfung und zur Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze bei. Als Teil des Bundesprogramms FH-Impuls („Forschung an HAW“) trägt LaNDER³ aktiv zur Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie bei und ist damit in übergeordnete politische Innovationsprozesse eingebunden.
Ebenso wurde das Kooperationsprojekt “Digitaler Zwilling - Leistungstransformator (power transformer) – die Basis für eine prognoseorientierte Zustands- und Risikobewertung von Leistungstransformatoren in elektrischen Energiesystemen” (PT Digital) vorgestellt. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms “FH-Kooperativ” vom Bundesministerium für Forschung, Transfer und Raumfahrt (BMFTR) gefördert. Seitens der HSZG wird dies von Prof. Dr. Uwe Schmidt und Prof. Dr. Stefan Kornhuber betreut und wird in Kooperation mit der HTW Dresden Prof. Dr. Gerd Valtin durchgeführt. Industriepartner sind die Hitachi Energy GmbH, SachsenNetz HD.HS GmbH und die 50 Hertz Transmission GmbH.
Im Rahmen des Projektes wird ein digitaler Zwilling von Leistungstransformatoren unter kombinierter Betrachtung der Beanspruchungen und zur Ableitung der Alterung erarbeitet. Dieser digitale Zwilling wird auf Basis der zur Verfügung stehenden Daten entsprechend für den speziellen Anwendungsfall konfiguriert und ermöglicht dann eine Prognose der Alterungssituation bei unterschiedlichen Lastzuständen ausgehend vom Ist-Zustand. Das Projekt knüpft an bereits vorliegende Arbeiten und Ergebnisse aus dem FH-Kooperativ-Projekt SmartTR an. Insbesondere für Nutzer im Bereich der Energiesysteme, der Industrie sowie für Instandhaltungsunternehmen ergeben sich klare Vorteile: eine gezielte Instandhaltung und Austauschplanung von Leistungstransformatoren unter Berücksichtigung des Alterungszustandes.
Die Projekte zeigen exemplarisch, wie Hochschulen in strukturschwachen Regionen Forschung, Nachhaltigkeit und Transformation erfolgreich miteinander verbinden und als aktive Treiber des Wandels wirken.
Den Abschluss bildeten Einblicke in Labore und Lernorte der HSZG, darunter das DLR_School_Lab, die Hochspannungshalle sowie das Zittauer Kraftwerkslabor.
Der direkte Austausch mit Herrn Dr. Weber und dem Projektträger ermöglichte die Projektergebnisse aus erster Hand darzulegen und auch in der gemeinsamen Diskussion die Rückmeldungen des Ministeriums in das laufende Projekt einfließen zu lassen. Zugleich ergab sich die Möglichkeit die Vorteile und Herausforderungen der Projektlinien zu diskutieren und somit eine Rückmeldung bezüglich der Umsetzbarkeit der Randbedingungen der Ausschreibungen zu erörtern. Der Tag war von einem guten und für alle Seiten positiven Austausch geprägt.
Forschungsprojekte zur Behandlung von anwendungs-/praxisnahen Forschungsfragen in Kooperation mit zwei Praxispartnern
Eckdaten:
ACHTUNG! HSZG-intern gibt es dazu ein Vorauswahlverfahren: siehe Email vom 3.7.2025. (Bei Rückfragen bitte an forschung(at)hszg.de wenden.)
Forschungsprojekte zum Ausbau oder zum Neuaufbau von Forschungsschwerpunkten an den HAW, auch eher grundlagenforschungsorientierte Projekte möglich
Eckdaten:
Vernetzung mit (potenziellen) europäischen und internationalen Projektpartnern, Unterstützung bei der Erstellung von Anträgen für EU-Förderinstrument bzw. Internationale Ausschreibungen
Eckdaten:
Haben Sie Interesse, Gutachterin oder Gutachter für "Forschung an HAW" zu werden? Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sucht Fachleute, die sich bei der Begutachtung von Projektvorschlägen einbringen.
Die Anmeldung erfolgt über eine Registrierung in der Gutachterdatenbank oder per Mail die Kontaktperson der Fördermaßnahme.